Bekannt aus tagesschau und nano
Leicht verständlich formulieren und unterhaltsam präsentieren, das ist mein Anspruch als Journalistin und Moderatorin.
In 16 Jahren TV-Moderation habe ich in mehr als 5.000 Fernsehsendungen vor der Kamera gestanden.
Am häufigsten für die „tagesschau“ und das Wissenschaftsmagazin „nano“.
Erfolgreich als Quereinsteigerin
Meine journalistische Laufbahn verlief eher untypisch. Ich kam aus den Naturwissenschaften. Als diplomierte Physikerin war ich also das, was man eine Quereinsteigerin nennt. Im Interview mit Branko Woischwill erzähle ich von dieser spannenden Zeit und gebe Tipps, wie ich es als Quereinsteigerin ins Fernsehen geschafft habe. Direkt im Anschluss an mein Physik-Diplom lernte ich die quirlige Medienwelt als 23-jährige Praktikantin und Hospitantin kennen.
Ich erlebte den journalistischen Alltag in den verschiedensten Nachrichten- und Magazin-Redaktionen. Ich war bei Sat.1, Deutsche Welle tv und beim ZDF, beim Hessischen Rundfunk, Saarländischen Rundfunk und Mitteldeutschen Rundfunk – und schließlich sogar in den USA bei abc-10News San Diego. Mit diesem wertvollen Erfahrungsschatz absolvierte ich dann beim Rundfunk Berlin-Brandenburg in Potsdam ein Volontariat zur Fernsehjournalistin. Meinen anschließenden Weg bis VOR die Kamera beschreibe ich ausführlich in meinem Lebenslauf.
Wissen unterhaltsam verständlich machen
Als Physikerin bin ich naturgemäß ein wißbegieriger Mensch, der komplexe Zusammenhänge verstehen will. Als Journalistin möchte ich Inhalte leicht verständlich vermitteln. Und als Moderatorin ist mir die unterhaltsame Präsentation wichtig. Von dieser Dreier-Kombination profitieren meine Zuschauerinnen und Zuschauer egal welchen Alters.
Und das nicht nur im Fernsehen. Seit 20 Jahren bin ich für Ministerien, Unternehmen, Verbände und Institutionen im Einsatz. Auf großen wie kleinen Bühnen, ob online, hybrid oder in Präsenz: ich liebe es, die inhaltlichen Brücken zu bauen, damit das Publikum immer gut folgen kann und sich unterhalten fühlt.
Nachrichten-Moderation
Fakten schnell auf den Punkt bringen
Meine ersten Einsätze in der „tagesschau“ hatte ich wenige Tage nach dem Nuklear-Unglück von Fukushima im März 2011. Jeden Vormittag informierte ich das Fernsehpublikum über die aktuelle Situation und das Ausmaß der Katastrophe in halbstündigen Extra-Ausgaben der „tagesschau“.
Seit 2004 moderierte ich bereits die Nachrichten im ARD-Digitalkanal „EinsExtra“. Die Sendung hieß „EinsExtra aktuell“ und wurde ebenfalls im „tagesschau“-Studio in Hamburg-Lokstedt produziert. Sie lief von 9 bis 20 Uhr. 2012 wurde sie in „tagesschau24“ umbenannt, die ich bis 2016 moderierte.
Einen Rückblick auf meine Tätigkeit als Sprecherin der „tagesschau“ und Moderatorin von „tagesschau24“ und „EinsExtra Aktuell“ gibt es hier. Kleine Pannen und Versprecher inklusive…
Wissenschafts-Journalistin
Komplexe Themen leicht verständlich machen
Als Physikerin war es für mich wie ein Sechser im Lotto, als ich 2006 zum WDR-Fernsehen nach Köln kam. Der Sender bot mir die Moderation eines Wissensmagazins an. Die Sendung hieß „Q 21 – Wissen für morgen“ und war im wöchentlichen Wechsel mit Ranga Yogeshwars „Quarks und Co“ zu sehen. „Q 21“ berichtete über wissenschaftliche und gesellschaftliche Entwicklungen und hinterfragte sie auch kritisch.
2007 ging’s dann von Köln nach Mainz. Auf 3sat präsentierte ich 10 Jahre lang das Wissensmagazin „nano“, das montags bis freitags eine halbe Stunde lang die neusten Nachrichten aus der Welt der Wissenschaft leicht verständlich aufbereitet.
Ein Best-of-Video aus 10 Jahren „nano“-Moderation gibt’s hier.
Regionalmagazin-Moderation
Land und Leute – in Hamburg und Aachen
Als Moderatorin entdeckt wurde ich im hohen Norden beim NDR-Regionalmagazin „Hamburg Journal“. Dort wechselte ich im Jahr 2002 vor die Kamera und präsentierte den Hanseaten die Top-Nachrichten aus Hamburgs Politik, Wirtschaft, Sport und Kultur.
2006 ging es dann von der Elbmetrolpole in die Kulturregion Aachen, wo ich bis zur Geburt meiner Tochter das beliebte WDR-Regionalmagazin „Lokalzeit aus Aachen“ moderierte.
Vor dem tagesschau-Studio geht das Rotlicht an. Drinnen erklingt die bekannte Erkennungsmelodie, die Roboterkamera fährt ab und mit einem Lächeln im Gesicht begrüße ich das Fernsehpublikum:
HERZLICH WILLKOMMEN ZUR TAGESSCHAU.
Ab jetzt gilt: volle Konzentration. Eine Nachricht nach der anderen taucht im Teleprompter auf. Die meisten Meldungen habe ich bereits gelesen und mit speziellen Betonungszeichen versehen. Spannend wird es dagegen bei Meldungen, die während der laufenden Sendung aktualisiert oder sogar ausgetauscht werden.
Eine kurze Ansage aus der Regie weist mich daraufhin, dass ein völlig neuer Text kommt. Innerlich drücke ich die Daumen, dass der Text fehlerfrei ist. Ein falscher Artikel, ein Tippfehler oder einfach nur ein fehlendes Komma können den Sinn einer Nachricht schnell entstellen. Aber meistens geht alles glatt.
Der Tsunami Weihnachten 2004, die Atomkatastrophe von Fukushima 2011, der Brexit 2016: einschneidende Ereignisse wie diese habe ich als Moderatorin im TV-Studio erlebt. An solchen Tagen zeigt sich, worauf es bei der „tagesschau“ vor allem ankommt: auf Teamarbeit! Jeder muss sich auf jeden verlassen können. Und klappt etwas nicht wie geplant, gilt: Ruhe bewahren. Damit der Zuschauer von der Aufregung hinter den Kulissen nichts merkt.
PANNEN
Gern gesehen sind unsere Versprecher oder Pannen. Hier ein paar Eindrücke aus meiner Arbeit als Sprecherin und Moderatorin bei „tagesschau“, „tagesschau24“ und „EinsExtra aktuell“. Viel Vergnügen!
nano
Anders als bei der „tagesschau“ schreibe ich die Moderationen für die Wissenschaftssendung „nano“ selbst. Auch diese Sendung ist tagesaktuell, allerdings beschränkt sie sich auf 5 bis 6 relevante Themen.
DIE VORBEREITUNG
Morgens um 9:30 Uhr werden diese in der Redaktionssitzung diskutiert und in Auftrag gegeben. Danach beginnt für mich als Moderatorin die Hauptarbeit: Ich arbeite mich in die verschiedenen Themen ein – und das bedeutet gründliches Recherchieren. Ist der Inhalt geklärt, geht es ans Verpacken. Ich überlege mir den Aufbau der Moderation:
- wie beginne ich,
- was ist der zentrale Kern und
- wie will ich enden
Dabei muss ich radikal abwägen: welche Information ist verzichtbar und welche muss unbedingt rein. Denn ich kann nicht beliebig lange reden. Ich bekomme im Schnitt nur 25 Sekunden Zeit. 25 Sekunden, um das Wesentliche in 4 bis 5 Sätzen auf den Punkt zu bringen. Das Ganze leicht verständlich formuliert, damit der Zuschauer gut folgen kann und sich nicht ausgeschlossen fühlt.
DIE MASKE
Sind die Moderationen geschrieben, vom Redakteur der Sendung gegengelesen und gegebenenfalls korrigiert, geht es in die Maske. Die Maske ist ein wunderbarer Rückzugs-Ort. Hier hat man kurz vor der Sendung noch mal Gelegenheit, sich zu sammeln und zu entspannen, während liebevolle Hände dafür sorgen, dass man sich auch vor der Kamera wohlfühlt. Man stelle sich nur ein einziges Mal ohne Make-up und frisierte Haare im grellen Scheinwerferlicht vor die Kamera. Der Unterschied ist wirklich erstaunlich! Einer meiner häufigsten Alpträume war übrigens dieser: Ich komme zu spät ins Studio und muss ungeschminkt vor die Kamera! HORROR! Vor Schreck bin ich immer aufgewacht…
DAS STUDIO
Von der Maske geht es dann ins nano-Studio. Anders als bei der „tagesschau“ gibt es im nano-Studio noch echte Menschen: Kameraleute, Aufnahmeleiter, Regisseur, Ton- und Lichttechniker. Und die haben, während ich in der Maske war, jede Kameraposition geprobt. Dann geht es los. Noch schnell ein allerletzter Blick auf die Moderationskarten, die ich mit allerlei Betonungszeichen versehen habe. Denn selbst wenn ich gleich alles vom Teleprompter ablese, sollte es nicht abgelesen wirken. Genau das ist die große Kunst des Moderierens. Dahinter steckt jahrelanges Training und eine professionellen Sprecherziehung.
10 JAHRE NANO-MODERATION
Und weil ich immer großen Spaß an meinem Beruf habe, hier ein unterhaltsamer Zusammenschnitt aus 10 Jahren nano-Moderation. Viel Vergnügen!
Q21
„Q21“ war ein Wissenschaftsmagazin des WDR, das leider nach 3 Jahren eingestellt wurde. Das Magazin lief jeden 2. Dienstag, immer im Wechsel mit der Kultsendung meines Kollegen Ranga Yogeshwar „Quarks & Co.“. „Q21“ hatte den Anspruch, über wissenschaftliche Themen und Entwicklungen nicht nur zu berichten, sondern sie auch zu hinterfragen.
LOKALZEIT AUS AACHEN
In meiner journalistischen Laufbahn habe ich in vielen Großstädten gelebt und gearbeitet: Berlin, Hamburg, Köln, Frankfurt, Mainz, Leipzig und Saarbrücken. Auch die deutsche Kurstadt Aachen gehört dazu, die an Belgien und die Niederlande grenzt. In diesem spannenden Dreiländereck habe ich herzliche Menschen kennengelernt, bodenständig und fröhlich, wie es auch meine Mentalität ist. Mit Aachen verbinden mich viele schöne Erinnerungen.
HAMBURG JOURNAL
Im Jahr 2000 kam ich von der Spree an die Alster. Seitdem lebe ich in dieser wunderschönen Metropole. Ich arbeitete beim NDR als Reporterin für das „Hamburg Journal“ und war für das Wirtschaftsressort zuständig. Und plötzlich war ich zur richtigen Zeit am richtigen Ort. Für die Sendung wurde eine neue Moderatorin gesucht und man fragt mich, ob ich Lust auf ein Casting hätte. So fing meine Arbeit vor der Kamera tatsächlich an.
BRANDENBURG AKTUELL
Thema recherchieren, mit Kamerateam zum Dreh fahren, Interviews führen, Material sichten und schneiden, Text schreiben, Beitrag vertonen. Und das alles an einem Tag! 6 Jahre lang war ich als rasende Reporterin für den Ostdeutschen Rundfunk Brandenburg (heute RBB) in Berlin und Brandenburg unterwegs. Jeden Tag ein neues Thema. Jeden Tag ein neuer Film. In dieser Zeit habe ich meine wichtigsten journalistischen Erfahrungen gesammelt: als Autorin und Reporterin für die TV-Magazine „Brandenburg aktuell“, „Abendjournal“ und „Ozon“. Viele liebe Kollegen aus Redaktion und Produktion haben mir das Einmaleins des Fernsehens beigebracht. Eine wunderbare Zeit, in welcher der Grundstein für meine weitere journalistische Laufbahn gelegt wurde – und die ich nicht missen möchte!