Hochwasserschutz in Zeiten des Klimawandels

Was sich nicht nur im Ahrtal ändern muss

Das verheerende Hochwasser im Westen und Südwesten Deutschlands wird nicht das Letzte gewesen sein. Deshalb möchte ich euch ein wirklich lesenswertes Interview zum Hochwasserschutz in Deutschland empfehlen.

Der Biologe Wolfgang Büchs bringt die wichtigsten To-Do’s auf den Punkt. Er war einer der Haupt-Autoren einer 3-bändigen Monografie über das Ahrtal – und kennt die Besonderheiten dieser Weinbau-Region. Im Interview mit meiner SWR-Kollegin Iris Völlnagel erläutert er, was sich im Ahrtal ändern muss, damit die Menschen auch künftig wieder in dieser schönen Region Deutschlands leben können.

Mein Fazit

Starkregen und Hochwasser werden infolge des Klimawandels in immer kürzerer Folge auftreten. Deshalb muss Hochwasserschutz intelligent sein – und nicht GEGEN die Natur arbeiten. D.h.:

Der Mensch muss die Natur als PARTNER verstehen.

Mit diesen 7 Denkanstößen lassen sich die wichtigsten Maßnahmen zum Hochwasserschutz zusammenfassen:

  1. Wälder saugen das Wasser auf, wie ein Schwamm. Statt Bäume zu fällen, sollten sie als natürliche Barrieren erhalten werden.
  2. Standortgerechte Baumarten sind gefragt. Für Hangbereiche empfiehlt Wolfgang Büchs natürliche Mischwälder mit Rotbuchen, Eichen oder Eschen. Für Talauen empfiehlt er Schwarzerlen, Pappeln und Weiden.
  3. Gewerbegebiete sollten nicht in Talauen gebaut werden. Sie versiegeln große Flächen, so dass Regen- oder Hochwasser nicht versickern kann.
  4. In besiedelten Regionen müssen außerdem Hochwasser-Rückhaltebecken, Sickerschächte, Zisternen und Regenwasserspeicher integriert werden.
  5. Für Wege sind sickerfähige Materialien gefragt!
  6. Auch der Weinanbau erhöht mit steilen Terrassen und wenig Unterwuchs die Fließgeschwindigkeit des Wassers. Je flacher die Terrassen, desto langsamer auch der Wasserabfluss.
  7. Das Meldesystem muss verbessert werden.

Und hier geht es nun zum Interview mit Wolfgang Büchs:

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